Wir Frauen sind viele und wir sind vielfältig. Unsere Lebenswege sind so bunt wie unsere Interessen und unsere Bedürfnisse. Oft werden diese von uns selbst und in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen, weil wir es gelernt haben uns anzupassen und uns so zu verhalten, wie andere es von uns erwarten. Wir erfüllen die traditionellen Rollenerwartungen, indem wir uns um die Bedürfnisse anderer Menschen kümmern. Gleichzeitig ist es in der heutigen Zeit notwendig, dass wir unsere Existenz sichern. Also investieren wir in den Beruf, in Weiterbildung, in Karriere.
Hinzu kommt, dass jeder 3. Bis 4. Frau in ihrem Leben häusliche oder sexualisierte Gewalt erlebt hat. Dies zu verarbeiten kostet Zeit und Kraft.
Es ist daher kein Wunder, dass Frauen auf ihren Wegen in der Öffentlichkeit nicht angemessen wahrgenommen werden. Sie sind einfach damit beschäftigt, die aktuellen Anforderungen zu meistern. Die Pandemie hat das sehr deutlich gemacht und Frauen noch weiter in die Erschöpfung geführt.
Bitter in diesem ganzen Prozess der Anpassung ist, dass wir uns in diesen Phasen immer mehr von uns selbst entfernen. Eigene Wünsche und Bedürfnisse bleiben oft ungelebt. Damit stehen auch unsere Talente und Fähigkeiten, die außerhalb der Frauenrollen liegen, uns und der Gesellschaft nicht zur Verfügung. Das führt zu Unzufriedenheit und ist eine Verschwendung von Ressourcen. Wie können Frauen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben finden?
- Wie können wir Kraft schöpfen und die individuellen Stärken und Talente leben?
- Welche Hindernisse stehen im Weg?
- Was passiert, wenn sich Frauen und Männer sowohl die Familienarbeit als auch die Existenzsicherung und den öffentlichen Raum gleichberechtigt teilen, wenn Frauen politisch mitgestalten, wenn wir unsere Ideen einbringen?
- Welche Schritte können wir gemeinsam auf diesem Weg gehen?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der 34. Auricher Frauenwochen und wir wollen sie gerne mit Ihnen diskutieren und uns gegenseitig bereichern.
Frauen sind bereits seit vielen Jahrzehnten auf ihrem Weg zur Gleichberechtigung. Es war und ist ein steiniger Weg und wir müssen immer wieder um die Errungenschaften kämpfen. Viele Meilensteine führen zu einer gerechteren Verteilung von Chancen und Ressourcen für die nächsten Generationen. Dafür lohnt sich der Einsatz!
Sowohl in Deutschland als auch weltweit ist noch viel zu tun. In diesem Jahr zeigen wir die Ausstellung „CEDAW in Niedersachsen – Gleichstellung sichtbar machen“ während der 34. Auricher Frauenwochen im Auricher Rathaus. Dabei werden sowohl Errungenschaften auf dem Weg als auch aktuelle Herausforderungen deutlich. Ergänzend finden Sie Informationen über die örtlichen Beratungs- und Unterstützungsangebote.
Frauen sind auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Gemeinsam können wir uns gegenseitig stärken und viel erreichen. Gemeinsam können wir uns auch für demokratische Werte und Frauenrechte einsetzen, denn ohne Frauen ist kein Staat zu machen.
Wenn Frauen sich miteinander vernetzen
und sich gegenseitig stärken, verändern sie die Welt.
Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind, an den Veranstaltungen teilnehmen, ihre Wünsche und Ideen einbringen. So können wir uns gegenseitig inspirieren und den Weg für unsere Töchter und Enkelinnen in ein selbstbestimmtes Leben ebnen.
Kontakt:
Birgit Ehring-Timm 04941-121900, ehring-timm@stadt.aurich.de